Britisch Kurzhaar züchten

Rassekatzen werden meist beim Züchter gekauft. Er verfügt in der Regel über ein umfangreiches, einschlägiges Wissen und steht mit Rat und Tat zur Seite. Doch auch „Vermehrer“, Menschen, denen es nur um schnell verdientes Geld geht, bieten im Internet Katzenbabys an. Britenliebhaber möchten gern selber Britisch Kurzhaar züchten.

Warum selber Britisch Kurzhaar züchten?

Wer züchtet, dem liegt die bestimmte Tierrasse am Herzen. Man möchte sie erhalten und, wenn möglich, noch verbessern. Dafür sind viele einschlägige Kenntnisse erforderlich, über die man sich informieren muss. Wer also Britisch Kurzhaar züchten möchte, nur weil die Kitten so niedlich sind oder weil sie Geld einbringen, der befindet sich gehörig auf dem Holzweg. Sicher sind Katzenbabys niedlich und süß, sie machen aber jede Menge Arbeit, benötigen einen hohen Zeitaufwand und bevor sie das Haus verlassen können, hat man bereits viele Euro investiert, die der Verkaufspreis unter Umständen nicht einbringt. Ein Züchter wird durch seine Tiere nicht reich.

Wer selbst Britisch Kurzhaar züchten möchte, muss viele Voraussetzungen erfüllen
Wer selbst Britisch Kurzhaar züchten möchte, muss viele Voraussetzungen erfüllen (Fotos: s. Bildhinweise)

Voraussetzungen für einen guten Züchter

Zunächst einmal benötigt der zukünftige Züchter eine entsprechende Weiterbildung. Über die verschiedenen Möglichkeiten weiß in der Regel der jeweilige Zuchtverband Bescheid. Es gibt beispielsweise eine Akademie für Tierhaltung, welche Lehrgänge für Katzenhalter anbietet, die Züchter werden wollen. Ein Zuchtbetrieb für Katzen ist nach § 11 TierSchG erlaubnispflichtig. Der Sachkundelehrgang vermittelt Grundlagenwissen im Bereich Katzenverhalten, artgerechte Katzenhaltung, Ernährung, Gesundheit, behördliche Regelungen und vieles mehr.

Für jeden neuen Züchter ist es auch ratsam, einem Verein beizutreten, welcher zu einem der Dachverbände gehört:

FIFe (Fédération Internationale Féline) 

WCF (World Cat Federation)

TICA (The International Cat Association)

CFA (Cat Fanciers’ Association).

Voraussetzungen für den Aufbau der eigenen Zucht

Planung, Zeit und Geld sind für dieses Vorhaben die wichtigsten Grundpfeiler. Ausreichend Platz im Haus oder in der Wohnung darf natürlich nicht vergessen werden. Besitzt man eine Zuchtkatze, sollte ein Raum für die Aufzucht der Kitten vorhanden sein. Lebt auch der Kater im Haus, benötigt er seinen eigenen Raum.

Katze und Kater sollten mit ihren Menschen leben können und von ihnen verwöhnt werden. Werden später auch die Kitten so in die Familie integriert, kann man von einer guten Sozialisierung der Kleinen ausgehen. In jedem Fall brauchen die Katzen auch ein Spielzimmer mit Kratzbäumen, Schlafhöhlen und reichlich Spielzeug. So kommt keine Langeweile auf, und die Tiere lernen, zusammen in einer Gruppe zu leben.

Großzügige Platzverhältnisse sind auch dann wichtig, wenn nicht alle Kitten sofort verkauft werden. Manchmal muss der Züchter dann die ein oder andere Katze mehr versorgen.

Britisch Kurzhaar züchten – die eigene Zuchtkatze

Bevor überhaupt Kitten groß gezogen werden, müssen gesunde Elterntiere ausgewählt und gekauft werden, welche die rassetypischen Merkmale aufweisen. Beide Eltern dürfen keine Erbkrankheiten haben bzw. übertragen. Die Rassestandards sind von den Zuchtverbänden festgelegt und sollten eingehalten werden.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn sich Mutter und Vater gut vertragen und auch charakterlich zueinander passen. Ist dies der Fall, steht einer Verpaarung nichts im Wege.

Britisch Kurzhaar züchten – der erste Wurf

Im Laufe ihrer Trächtigkeit sollte man für die werdende Mutter eine Wurfkiste kaufen oder selber bauen. Die Katze kann die Zeit vor der Geburt nutzen, die Kiste zu erkunden und als Ruheplatz zu akzeptieren. Dann wird sie sicher den Ort für die Geburt ihrer Kleinen auswählen.

Wie sollte die Wurfkiste beschaffen sein?

Sie ist ausreichend groß, stabil, alle Kanten sind gebrochen und gefeilt. Der Boden ist so präpariert, dass keine Flüssigkeiten durchdringen können. Ein hoher Rand bewahrt die Neugeborenen davor, herauszufallen. Die Mutter kann hingegen leicht ein -und aussteigen.

Zusätzlich zur Wurfkiste sollten für die Geburt bereit liegen:

  • weiche Decken als Polsterung für die Kiste
  • Handtücher zum Zudecken und Trocknen der Kleinen
  • weiche Tücher zum Reinigen der Babyaugen und der Babynase, wenn die Mutter dies nicht übernimmt
  • sterile Schere zum Durchtrennen der Nabelschnur, wenn die Mutter es nicht selbständig erledigt
  • eventuell Katzenaufzuchtmilch sowie Fläschchen, wenn das Säugen nicht auf Anhieb klappt
  • die Nummer des Tierarztes

Die kleinen Briten sind da

Sind die Babys dann auf der Welt, erledigt ihre Mutter alles, was notwendig ist. Die Aufgabe des Züchters besteht darin, für das körperliche und leibliche Wohl der Mutter zu sorgen. Die Babys werden natürlich täglich gewogen und auf Sauberkeit untersucht.

Nehmen die Kleinen nicht mehr genug zu, wird zugefüttert. In jedem Fall ist in den ersten Wochen auch ein Kontrollbesuch beim Tierarzt erforderlich. Er entscheidet auch, wann die ersten Impfungen gegeben werden können.

Sobald die Kitten die Augen öffnen, kann man beginnen, sie an zusätzliches Futter und die Katzentoilette zu gewöhnen. Auch Spielzeug darf nicht fehlen. Eine Katzentoilette mit niedrigem Rand ist für die Kleinen bequem, das passende Katzenstreu sollte nicht stauben und relativ weich sein.

Jedes Katzenbaby bekommt nun einen eigenen Futter- und Wassernapf, dazu verschiedene, noch nicht allzu filigrane Spielzeuge und Kratzmöglichkeiten.

Im Alter von zwölf Wochen sind die Kleinen soweit, dass sie an ihren neuen Besitzer abgegeben werden können. Der verantwortungsbewusste Züchter wird mit den Käufern seiner Kitten weiter in Verbindung stehen und ihnen bei Fragen und Problemen zur Seite stehen.